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Herausforderungen des Fachkräftemangels in der Logistik

Eine kürzlich durchgeführte HR-Umfrage ergab, dass der Fachkräftemangel in der Logistik trotz der wirtschaftlichen Rezession anhält und sich sogar verschärft.

 

Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der Befragten bestätigte, dass ihre Unternehmen derzeit unter einem anhaltenden Fachkräftemangel leiden. Zusätzlich stellt die Fluktuation für 80 Prozent der Befragten ein erhebliches Problem dar. Die Einschätzungen zur aktuellen Situation des Fachkräftemangels in der Logistik waren eindeutig: 67 Prozent glaubten, dass sich die Situation weiter verschärft, 28 Prozent sahen keine Veränderung, und nur drei Prozent meinten, dass sich die Situation entspannt.

 

Die Prognose für die Zukunft des Fachkräftemangels in der Logistik war ähnlich pessimistisch. 74 Prozent der Befragten glaubten, dass sich die Lage weiter verschärfen wird, 24 Prozent erwarteten keine Veränderung, und nur zwei Prozent erwarteten eine Entspannung.

Besonders stark betroffen sind Berufskraftfahrer (82 Prozent), gewerbliche Mitarbeiter (66 Prozent), Auszubildende (58 Prozent), IT-Fachkräfte (45 Prozent) und kaufmännische Berufe (43 Prozent). Als Hauptursachen für den Fachkräftemangel wurden das beschädigte Image der Logistik aufgrund von Ereignissen wie dem medienwirksamen Fahrerstreik, die demografische Entwicklung, der allgemeine Mangel an qualifizierten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt und unzureichende Gehälter genannt. Politische Rahmenbedingungen und die Sichtbarkeit der Logistikunternehmen im Wettbewerb wurden ebenfalls als problematisch angesehen.

 

Die Konsequenzen des Fachkräftemangels und der Fluktuation für die Unternehmen waren eindeutig. Die Mehrheit stimmte zu, dass dies zu einer erhöhten Arbeitsbelastung für die bestehende Belegschaft (88 Prozent), steigenden Personal- und Recruitingkosten (90 Prozent) sowie dem Verlust von Kompetenzen (86 Prozent) führt.

 

Die Umfrage identifizierte auch Strategien, die von den Teilnehmenden als wirksam angesehen wurden und auf die sich Unternehmen konzentrieren sollten. Dazu gehören flexiblere Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten (58 Prozent bzw. 41 Prozent), die Förderung von Quereinsteigern (37 Prozent), die Schaffung von Karrieremöglichkeiten und erweiterten Weiterbildungsangeboten (beide 35 Prozent) sowie die Verbesserung des Employer Brandings (34 Prozent). Höhere Gehälter (64 Prozent) und zusätzliche Benefits (56 Prozent) wurden ebenfalls als wirksame Maßnahmen betrachtet.

 

Bewerber legen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance (79 Prozent), eine positive Arbeitsatmosphäre (65 Prozent), flexible Arbeitszeitmodelle (60 Prozent), mobiles Arbeiten (50 Prozent) und Karrieremöglichkeiten (41 Prozent). Es gab jedoch auch Diskrepanzen zwischen den Erwartungen der Bewerber und den Einschätzungen der Unternehmen in Bezug auf Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit, Wertesysteme und sinnstiftende Arbeit.

 

Trotz der wirtschaftlichen Rezession bleibt der Fachkräftemangel in der Logistik eine akute Herausforderung. Unternehmen müssen weiterhin daran arbeiten, als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, um qualifizierte Fachkräfte anzuziehen.

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