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Stärken im Job werden schnell zur Schwäche: Schritte, mit denen das nicht passiert

Selbstwahrnehmung und die bewusste Nutzung unserer Stärken sind entscheidende Faktoren für beruflichen Erfolg und persönliche Entwicklung. Ähnlich wie Muskeln müssen Stärken gezielt trainiert und eingesetzt werden, um effektiv zu sein.

 

In der heutigen Arbeitswelt liegt ein starker Fokus auf der Maximierung unserer Stärken. Dieser Ansatz erstreckt sich von der Karriereentwicklung bis zur Bildung. Dennoch ist es wichtig zu bedenken, dass die unreflektierte und übermäßige Betonung unserer Stärken auch Nachteile mit sich bringen kann.

 

Ein Beispiel illustriert dies: Ein erfahrener Problemlöser, der analytisch denkt, kann in einer Umgebung, die schnelle Veränderungen erfordert, zur Blockade werden. Die übermäßige Anwendung seiner analytischen Fähigkeiten kann dazu führen, dass er in festgefahrenen Denkmustern verharrt und andere Perspektiven übersieht.

 

Studien zeigen, dass Führungskräfte oft dazu neigen, bestimmte Verhaltensweisen zu überbetonen, basierend auf ihren Stärken. Zum Beispiel können ehrgeizige Menschen zu entschlossen und streng wirken, während sensible Personen möglicherweise nicht energisch genug erscheinen. Dies verdeutlicht, wie Stärken in bestimmten Kontexten zu Schwächen werden können.

 

Es ist jedoch wichtig, nicht in die Falle der übermäßigen Selbstkritik zu geraten. Stattdessen sollten wir unsere Stärken neu bewerten und verstehen, dass sie nicht nur das repräsentieren, was wir gut können, sondern auch das, was uns nach ihrer Anwendung stärker fühlen lässt. In der Psychologie wird dies als Selbstwirksamkeit bezeichnet und bildet die Grundlage für Selbstvertrauen.

 

Um unsere Stärken optimal zu nutzen, können wir drei Schritte unternehmen:

  1. Eine andere Perspektive suchen: Betrachten Sie Ihre Fähigkeiten aus verschiedenen Blickwinkeln. Holen Sie sich Feedback von anderen, um ein ausgewogeneres Bild Ihrer Stärken zu erhalten.

  2. Verhalten ändern: Identifizieren Sie Verhaltensweisen, die verbessert werden können, um Ihre Stärken besser einzusetzen. Wenn Sie beispielsweise perfektionistisch sind, können Sie lernen, Aufgaben zu delegieren.

  3. Herausforderungen suchen: Wagen Sie sich aus Ihrer Komfortzone und nehmen Sie an Aktivitäten teil, die Ihre Stärken herausfordern und weiterentwickeln. Dies fördert persönliches Wachstum und Entwicklung.

Stärken sind wie Muskeln: Sie müssen gezielt trainiert und in den richtigen Momenten eingesetzt werden. Ein bewusster Umgang mit unseren Stärken hilft, Selbstvertrauen aufzubauen, und der wahre Wert einer Stärke zeigt sich in ihrer situativen Anwendung.

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