Die Entkoppelung der Personalabteilungen von der Wertschöpfung: Eine Herausforderung für Unternehmen
Die Personalabteilungen in vielen Unternehmen stehen vor einer Herausforderung. Sie leisten zwar oft gute Arbeit, sind jedoch strukturell von den operativen Einheiten des Unternehmens getrennt, und das hat negative Auswirkungen.
In der heutigen Zeit sind die Bedürfnisse von HR so groß wie nie zuvor. Es herrscht nicht nur ein Fachkräftemangel, sondern auch ein allgemeiner Arbeitskräftemangel. Die Anforderungen an Unternehmen in Bezug auf die "neue Arbeitswelt" sind gestiegen, und es werden kluge Antworten auf Fragen zur Remote-Arbeit und zur Unterstützung von Eltern erwartet. Auch die Forderung nach mehr Führungskompetenz und die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Generationen (X, Y, Z) sind wichtige Themen.
Trotz dieser Herausforderungen scheint es, als ob HR zunehmend an Bedeutung verliert. Dies liegt jedoch nicht an den Mitarbeitern, sondern an einem strukturellen Problem, das in der Geschichte des Industriezeitalters verwurzelt ist. Immer wieder wurden Funktionen, die als relevant erachtet wurden, in separate Abteilungen ausgelagert, um sie effizienter zu gestalten. Das gilt auch für HR, das sich oft mehr auf die Rechtfertigung seiner Existenz konzentriert, anstatt sich auf die Wertschöpfung zu konzentrieren.
Tatsächlich sind viele HR-Themen eng mit der Wertschöpfung des Unternehmens verknüpft, sei es durch Recruiting, Führungskräfteentwicklung oder die Organisation von Arbeitszeiten. Die Abhängigkeiten sind komplex und vielfältig geworden, erfordern aber eine intensive Auseinandersetzung mit der Wertschöpfung. Leider wird dies in vielen Fällen nicht umgesetzt.
Es gibt mehrere Gründe dafür. Ein Grund ist, dass in einigen Unternehmen HR bewusst von der Wertschöpfung ferngehalten wird. In anderen Fällen glauben HR-Mitarbeiter, dass sie sich auf ihre eigenen Anliegen konzentrieren können, ohne sich mit der Wertschöpfung auseinandersetzen zu müssen.
Ein weiterer Grund ist die Komplexität der Wertschöpfung, die es schwierig macht, ein Verständnis dafür zu entwickeln. Je weiter HR von der Wertschöpfung entfernt ist, desto schwerer wird es, die Bedürfnisse der operativen Einheiten zu verstehen.
Infolgedessen entsteht eine asymmetrische Schnittstelle zwischen HR und den operativen Bereichen, die zu Missverständnissen und Misstrauen führt. HR-Mitarbeiter arbeiten hart, aber ihre Arbeit wird oft nicht geschätzt, da sie nicht den komplexen Anforderungen der operativen Bereiche entspricht.
Es gibt Lösungen für dieses Problem, wie die Symmetrisierung der Schnittstelle zwischen HR und den operativen Einheiten oder die Integration von HR-Mitarbeitern in diese Einheiten. Aber bevor diese Lösungen umgesetzt werden können, müssen die Ursachen des Problems erkannt werden.
Es ist zu hoffen, dass HR-Leiter erkennen, dass ihre Abteilungen auf lange Sicht auf dem Abstellgleis landen werden, wenn sie sich weiterhin von der Wertschöpfung entkoppeln. Es ist an der Zeit, diese Herausforderung anzugehen und sicherzustellen, dass HR eine aktive Rolle in der Wertschöpfung des Unternehmens spielt.
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